Native App vs. Web-App vs. hybride App – Gibt es einen ultimativen Sieger?

Native App VsWeb

1. Nativ, Web, Hybrid: Was ist der Unterschied?

 

1.1. Native Apps

Als native Apps werden Anwendungen bezeichnet, die speziell für das Betriebssystem des jeweiligen Endgerätes (iOS, Android, Windows) entwickelt werden. Der Hintergrund: Jedes Betriebssystem besitzt eine eigene „Muttersprache“, die es spricht und versteht. Native Apps sprechen jeweils die Muttersprache eines Betriebssystems und können so voll in das Betriebssystem integriert werden. Diese Spezialisierung sorgt dafür, dass die Anwendung einwandfrei auf die Hardware (Kamera, Standort, Mikrofon etc.) zugreifen und mit dem Smartphone als eine Einheit funktionieren kann. Bei Web-Apps ist das – wenn überhaupt – nur bedingt möglich.

Jedoch sind native Apps aufwändiger in der Programmierung, da sie individuell für jede Plattform entwickelt werden müssen. Und damit ist die Arbeit noch nicht beendet, denn die App muss nicht nur einmalig programmiert, sondern stets auf allen Plattformen aktuell gehalten und gewartet werden.

Trotz der hohen Kosten, die dadurch entstehen, sind native Apps die Idealform. Sie fühlen sich super an und machen Spaß. Das liegt an der Benutzeroberfläche, die schnell und flüssig auf Eingaben reagiert.

Eine native App kann im Store geladen und auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden. Dort funktioniert sie auch ohne Internetverbindung. Sinnvoll ist eine native App für komplexe Projekte mit einer aufwändigen Benutzeroberfläche, die uneingeschränkten Zugriff auf die Hardware benötigt.

Nicht immer wird dieser volle Funktionsumfang benötigt. Dann solltest du überlegen, ob sich die Entwicklung einer nativen App rentiert. Denn so viele Vorteile es mit sich bringt, dass native Apps speziell für ein Betriebssystem gemacht sind: Wenn du deine Zielgruppe voll umfänglich erreichen möchtest, musst du gleichermaßen auf Android und auf iOS setzen. Beide Anbieter haben einen so hohen Marktanteil, dass du keinen davon bei der App-Entwicklung übergehen kannst.

 

 

1.2. Web-Apps

Eine Web-App ist grundsätzlich nichts anderes als eine speziell programmierte HTML5 Website, die das Endgerät erkennt und den Inhalt optimiert dafür darstellt. Im Gegensatz zu nativen Apps brauchen Web-Apps kein bestimmtes Betriebssystem um zu laufen. Das hat den großen Vorteil, dass jedes Endgerät, das über einen Browser verfügt, die App nutzen kann. Web-Apps können in verschiedenen Programmiersprachen geschrieben sein, wie etwa JavaScript, Java, PHP oder Perl.

Internetshops wie Amazon und EBay sind Web-Apps. Ebenso Suchmaschinen, Foren und Onlinespiele. Und auch Facebook, Twitter und Instagram.

Web-Apps müssen im Gegensatz zu nativen Apps nicht über einen Store heruntergeladen und installiert werden, sondern lassen sich wie eine Website über einen Link im Internetbrowser aufrufen. Damit können sie sofort benutzt werden und der Link lässt sich beispielsweise über E-Mail teilen.

Web-Apps haben einen grundlegenden Vorteil gegenüber nativen Apps: Sie lassen sich plattformübergreifend entwickeln, das heißt es muss nur ein Code geschrieben werden, der auf unterschiedlichen Plattformen funktioniert. Damit sind sie sehr viel kostengünstiger in der Entwicklung.

Der größte Nachteil von Web-Apps ist, dass sie nicht so gut performen. Der Benutzer merkt sofort, dass die Benutzeroberfläche nicht so flüssig läuft wie die einer nativen App. Die Web-App ist und bleibt eine Website, die mit ein paar Zusatz-Features ausgestattet wurde.

 

1.3. Hybride Apps

Hybride Apps basieren auf den Web-Technologien wie HTML5, CSS oder JavaScript, laufen aber in einem Webview-Container. Sie sind als native Apps verpackt und können somit auf Funktionen des Betriebssystems zugreifen. Anders als bei Web-Apps kann der User kaum Unterschiede zu den nativen Apps erkennen.

Hybride-App-Varianten greifen quasi das Beste der beiden anderen App-Lösungen auf: Sie werden mit einem nativen Code geschrieben und mit HTML5-Elementen ergänzt. Somit sind sie – im Gegensatz zu Web-Apps – mehr als nur eine Website in einer App-Hülle, da sie auf gerätespezifische Hard- und Software zugreifen können. Airbnb nutzt zum Beispiel solch eine hybride Lösung als Plattform für die Buchung und Vermietung von privaten Unterkünften.

Genau wie Web-Apps können hybride Apps verschiedene Plattformen bedienen, ohne separat für iOS, Windows oder Android entwickelt werden zu müssen. Demnach sind die Entwicklungskosten einer hybriden App geringer als bei einer nativen App.

Für die User fühlt sich eine hybride App sehr viel besser an als eine Web-App: Sie sieht aus wie eine native App, lässt sich genauso komfortabel bedienen und über einen App-Store herunterladen. Eine Internetverbindung ist nicht zwingend nötig, weil die Ausführung der App nicht in einem Browser stattfindet, sondern mittels eines sogenannten Webview, der das Endgerät mit der Web-App verbindet.

Ein Manko ist, dass die Performance nicht ganz mit der einer nativen App mithalten kann. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Anpassung auf neue Updates von Smartphones eventuell schwieriger ist. 

 

2. Auf einen Blick: Die Vor- und Nachteile der drei App-Arten

Anwendung 

Vorteile 

Nachteile 

Native App 

  • Sehr gute Performance und Benutzerfreundlichkeit 
  • Hohe Sicherheit 
  • Weniger Bugs während der Entwicklung 
  • Gute Bewertungen in den App-Stores sorgen für mehr Downloads 
  • Offline-Nutzung 
  • Zugriff auf integrierte Funktionen der Endgeräte  
  • Hohe Kosten für die Entwicklung 
  • Höhere Kosten für die App-Wartung und Updates 

Web-App 

  • Keine Installation notwendig 
  • Schnell und günstig in der Entwicklung 
  • Plattformunabhängig 
  • Nicht von allen Browsern unterstützt 
  • Schlechtere Performance 
  • Eingeschränkter Zugriff auf Gerätefunktionen 
  • Nicht im App-Store verfügbar und daher unter Umständen schwerer zu finden 
  • Internetverbindung nötig 
  • Eventuell geringere Sicherheit 

Hybride App 

  • Zugriff auf Gerätefunktionen der Hardware 
  • Einmalige Programmierung für alle Plattformen 
  • Günstigere Entwicklung als native App 
  • Download über App-Store 
  • Internetverbindung nicht zwingend nötig 
  • Schlechtere Performance als native App 
  • Anpassung auf Smartphone-Updates eventuell schwieriger 

 

3. Fazit: Was ist besser?

Eine Web-App ist dann nötig, wenn die Anwendung auch am PC genutzt werden soll. In allen anderen Fällen gilt, dass keine andere Art einer nativen App das Wasser reichen kann – und zwar sowohl in Sachen Performance und Nutzerfreundlichkeit als auch in punkto „Spaßfaktor“. Und dank Cross-Plattform-Lösungen wie beispielsweise Xamarin muss der Code für eine native App auch nur einmal geschrieben werden, um sowohl mit iOS- als auch mit Android-Betriebssystemen kompatibel zu sein. Das spart Zeit.

Grundsätzlich solltest du immer das Ziel, das du mit deiner App verfolgst, sowie Kosten und Zeit für die Entwicklung abwägen. Darüber hinaus solltest du bedenken, welche Ansprüche deine Nutzer an deine App haben und ob du deine App über einen Store – kostenpflichtig oder gratis – zum Download zur Verfügung stellen möchtest.

Hier kannst du auch schauen, welche Crossplattformen ich für dich verglichen habe und welche ich im Fazit empfehle.

 

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